PAF-Pickups (die Originale)
sind so etwas wie der Heilige
Gral der Gitarristen. PAF steht
für “Patent Applied For”.
Diesen Aufkleber hatten die
ersten Nebengeräusche
unterdrückenden Gibson
Humbucker Tonabnehmer ab 1957, bevor am 28. Juli
1959 das Patent mit der Nummer 2896491 erteilt
wurde.
In Verbindung mit den in diesen Jahren gebauten Les
Paul Standards geben sie einen ganz besonderes
singenden Ton, dem alle nacheifern.
Die Originale aus den 50er Jahren sind extrem rar und
teuer (weil sie in der Regel in ja noch teureren
Gitarren aus dieser Zeit eingebaut sind).
Es gibt allerdings schon seit langem Klone, mit denen
versucht wird, durch Verwendung der
Originalmaterialien, Originalspezifikationen und
Original-Wickelmaschinen diesen PAF so nahe wie
möglich zu kommen.
Gary besaß mit Peter Greens 1959 Les Paul Standard
und einer weiteren 1959er Les Paul Standard zwei
Gitarren mit den original PAF-Pickups die er
regelmäßig spielte, hat aber trotzdem mit den Klonen
herumexperimentiert.
In einem Interview mit dem Vintage Guitar Magazine
09/2007 sagte er:
“There are some really, really good pickups
around today by people like Lindy Fralin and
Tom Holmes. I use Tom Holmes pickups
sometimes. On one of my signature Les Paul
models, I’ve played around with different
ones.”
Gary Moore hatte diese Tom Holmes Pickups in einer
seiner Gibson Gary Moore Signature Gitarre und zwar
der, mit der er - wie hier - fast immer Parisienne
Walkways live spielte.
Bernds erste Erfahrung mit
PAF-Klonen war seine Les
Paul Traditional von 2009.
Die Les Paul Traditional Serie
ist nach den Vorbildern aus
den 50er Jahren gebaut und
mit einem 57er Classic Pickup
an der Halsposition und einem 57er Classic Plus
Pickup an der Brückenposition ausgerüstet.
Die 57er Classic und Classic Plus Pickups sind das
Resultat von Gibsons Bemühungen, die Eigenschaften
der urrsprünglichen Gibson PAF-Pickups aufzugreifen
und wiederherzustellen.
Der 57er Classic liefert einen warmen, vollen,
ausbalancierten Klang mit dem klassischen Gibson
PAF Humbucker Crunch.
Der 57er Classic Plus ist das perfekte Gegenstück an
der Brückenposition, inspiriert von diesen Original-
PAFs, die ein paar Spulenwindungen extra hatten.
Beide werden von Gibson nach den exakt gleichen
Spezifikationen wie die Original-PAFs hergestellt:
Alnico II Magnete, vernickelte Polepieces usw.
Sie klingen sehr warm, voll und ausgewogen aber mit
Biss in den Höhen und sind sehr gut geeignet für
Blues wofür Bernd sie auch regelmäßig benutzt.
Hier sind sie zu sehen und zu hören.
Bereits Mitte 2017 hat Bernd
ebenfalls Lindy Fralin Pure
PAF Pickups in seine 2005
Gibson Les Paul Standard
Faded Tobacco eingebaut und
war von dem Ergebnis mehr
als angetan: ein
wunderschöner, singender Ton.
Erstmalig mit den Lindy Fralin
Pure PAF Pickups live zu
sehen und zu hören war sie
hier.
Zu Weihnachten 2017 hat
Bernd sich nun ein ganz
besonderes Geschenk
gemacht, nämlich ein Set der
legendären Tom Holmes PAF
Pickups (H450 / H455).
Legendär deswegen, weil sie
nirgends im Handel sind, sondern nur bei Tom
Holmes auf Anfrage angefertigt werden und man da
auf einer Warteliste von derzeit ca. 8 Monaten Dauer
landet.
Bernd hat die Tom Holmes
PAF Pickups ebenfalls in eine
seiner Gibson Les Paul Gary
Moore Signature Gitarren (der
Nr. 2) eingebaut
Sie klingen, wie nichts anders
erwartet, phantastisch. Deutlich
anders als die ursprünglichen Gibson Burstbucker,
wärmer, mit sehr gutem Ansprechverhalten und
Definition und sehr klar, auch mit viel Distortion wie in
Gary Moores Musik, aber mit mehr Power als die
Lindy Fralin Pure PAF.
Zu hören und sehen gibt es sie hier.
Zu ungefähr der Zeit, als seine
Tom Holmes nach 8 Monaten
Wartezeit endlich ankamen,
kam Bernd durch YouTube auf
den amerikanischen Hersteller
Geppetto.
The Doug and Pat Show
vergleicht PAF-Pickups verschiedener Hersteller
miteinander, indem Sie sie in dieselbe Heritage H150
Gitarre einbauen, über denselben Amp und in der
gleichen Einstellung spielen.
Hier zu sehen.
Darüber hinaus gibt es noch einen speziellen
Vergleich all dieser Pickups mit einer 1958er Gibson
Les Paul Goldtop (genannt Oscar) mit den originalen
PAF-Pickups.
Hier zu sehen.
Bernd hat sich das alles sehr intensiv angeschaut und
angehört und fand, dass die Geppetto Camelots den
Original PAF am nächsten kamen. So hat er sie bei
Camelot in den USA bestellt (wieder - wie bei Tom
Holmes - mit Anfertigung nur auf Bestellung, zum
Glück aber mit nur ca. 14 Tagen Wartezeit).
Mitte Januar 2018 kamen sie an.
Anders als bei Gibson, Tom Holmes und Lindy Fralin
sind sie standardmäßig mit gealterten Nickelkappen
ausgestattet, ähnlich wie auf Gary Moores VOS
Goldtop Les Paul, die Bernd besitzt.
Er hat sie zum besseren Vergleich mit den Tom
Holmes ebenfalls in eine seiner
drei Gibson Les Paul Gary
Moore Signature Gitarren (der
Nr. 3) eingebaut
Sie klingen nochmals deutlich
anders als die Gibson, Lindy
Fralin und Tom Holmes PAF
Klone, wie man ja auch schon bei Chasing Oscar
hören konnte.
Sehr schönes Ansprechverhalten, runder, etwas
weniger obere Mitten, milder, weniger aggressiv aber
trotzdem mit viel Biss in den Höhen und Obertönen
und derselben Klarheit wie die anderen - als hätte das
Alter (wie bei den Originalen, die jetzt immerhin 60
Jahre alt sind) die Ecken und Kanten etwas
abgeschliffen.
Bernd erinnern sie sehr an Al di Meolas Klang auf Kiss
My Axe von 1991, wo er ebenfalls eine 58er Gibson
Les Paul mit PAF spielt.
Sobald es eine Aufnahme von der Gitarre mit den
Camelots gibt, werdet ihr es hier hören und sehen.
PAF Pickups
Gibson Classic & Classic Plus
Lindy Fralin Pure PAF
Tom Holmes H450 / H455
Geppetto Camelots
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